Mit dem passenden Wärmepumpentarif Geld sparen und etwas für die Umwelt tun
Die Wärmepumpe ist eine Heizungsart, die in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen hat. Auch und vor allem, weil sie als besonders umweltfreundlich gilt und weil sie vom Gesetzgeber daher durch verschiedene Förderprogramme vor allem für Neubauten sehr attraktiv gestaltet wird. Doch auch Hausbesitzer, die beispielsweise von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe wechseln möchten, können für den Einbau der Wärmepumpe mit vergünstigten staatlichen Krediten und anderen Fördermöglichkeiten rechnen.
Bleibt nur die Frage, ob sich ein Wechsel zur Wärmepumpe tatsächlich finanziell lohnt – immerhin wird auch bei einer Wärmepumpe Energie verbraucht, um Wärme zu gewinnen. Wenn auch hier die Wärmegewinnung vollkommen anders vonstattengeht als bei einer klassischen Gasheizung oder bei einem Nachtspeicherofen. Ein wichtiger Schritt bei der Entscheidung, ob eine Wärmepumpe für Sie attraktiv ist, ist der Vergleich der Wärmepumpentarife bei verschiedenen Stromanbietern. Dabei helfen wir Ihnen gern – egal ob es Ihnen darum geht, die finanziellen Aspekte eines Wechsels zur Wärmepumpe zu prüfen oder ob Sie bereits mit einer Wärmepumpe heizen und einfach prüfen lassen möchten, ob es nicht günstigere Tarife für Sie gibt.
Wie genau heizt die Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe nutzt die in der Umwelt vorhandene thermische Energie – also die Wärme, die in der Luft, im Boden oder im Wasser zu finden ist – und transferiert diese in Heizungswärme. Das funktioniert gänzlich anders als bei einer klassischen Gasheizung, die Wärme durch das Verbrennen von Gas erzeugt. Dabei gibt es drei verschiedene Arten von Wärmepumpen.
- Die Luft-Wasser-Wärmepumpe
- Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe
- Die Sole-Wasser-Wärmepumpe
Jede dieser Wärmepumpe zapft die Energie für die Heizungswärme aus einem anderen Element. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe greift auf die Wärmeenergie aus der Luft zurück. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe macht sich die Wärme des Grundwassers zu eigen. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe hingegen greift auf die Erdwärme zurück.
Dabei kann die jeweils aus der Umwelt gewonnene Energie nicht einfach als Heizenergie weitergegeben werden. Hierfür bedarf es eines komplizierten Umwandlungsprozesses, für den wiederum elektrische Energie erforderlich ist. Die einzige kostenpflichtige Energie, die Sie also für das Heizen mit der Wärmepumpe benötigen, ist Strom.
Warum gilt die Wärmepumpe als umweltschonende Art zu heizen?
Anders als die Gasheizung oder die als besonders umweltschädlich geltende Ölheizung verursacht die Wärmepumpe bei der Erzeugung der Wärme selbst keinerlei Emissionen. Es findet kein Verbrennungsvorgang statt, daher wird allein durch den Heizvorgang auch kein CO2 verursacht. Darüber hinaus ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe um ein Vielfaches geringer als der einer Nachtspeicherheizung, weshalb die Wärmepumpe auch im Vergleich zum Nachtspeicherofen als die deutlich umweltfreundlichere Variante gilt.
Wie hoch ist eigentlich der Stromverbrauch einer Wärmepumpenheizung?
Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu ermitteln, brauchen Sie die Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese gibt das Verhältnis zwischen dem verbrauchten Strom und der erzeugten Wärmeenergie an und variiert von Anlage zu Anlage. Während Dinge wie das Alter der Anlage selbst oder die Größe der zu versorgenden Heizkörper nur einen geringen Einfluss auf die JAZ haben, ist das Element, aus dem die Wärmeenergie gewonnen wird der entscheidende Faktor bei der Frage, wie hoch die JAZ tatsächlich ausfällt. Die Zahl sagt einerseits eine Menge über die Effektivität Ihrer Wärmepumpe aus und andererseits zeigt sie Ihnen auf den ersten Blick, ob Ihr Stromverbrauch hoch oder vergleichsweise niedrig ist.
Der jährliche Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpenheizung lässt sich dabei folgendermaßen ermitteln:
(Heizleistung / Jahresarbeitszahl) x Heizstunden = Jährlicher Stromverbrauch
Wichtig ist dabei natürlich auch zu beachten, dass abhängig von der Größe Ihres Hauses und der Größe des Haushaltes selbst auch die Energieleistung der Wärmepumpe variiert. Es gibt Modelle, die mit einer Leistung von 5 Kilowatt arbeiten und damit eine vollkommen ausreichende Wärme produzieren. Andere Haushalte brauchen Anlagen mit 10 oder gar 15 Kilowatt. Wie stark allerdings die Unterschiede zwischen den einzelnen Wärmepumpentypen ausfallen, möchten wir Ihnen an einem kleinen Beispiel zeigen.
Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luftwärmepumpe hat von Natur aus den größten Stromverbrauch. Hier liegt die Jahresarbeitszahl gerade einmal bei 2,8 im Durchschnitt. Wenn wir von einem jährlichen Durchschnitt von 2.000 Heizstunden ausgehen, ergeben sich dabei für eine Luftwärmepumpe die folgenden Verbrauchszahlen:
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 5 Kilowatt – 3.571 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 10 Kilowatt – 7.143 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 15 Kilowatt – 10.714 kWh
Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Sole-Wasser-Wärmepumpe
Die Erdwärmepumpe kostet in der Anschaffung deutlich mehr als die Luftwärmepumpe, bringt allerdings auch einen deutlich niedrigeren Stromverbrauch mit. Immerhin liegt hier die durchschnittliche Jahresarbeitszahl schon bei 4,0. Dementsprechend niedriger ist hier auch der jährliche Stromverbrauch. Durchschnittlich müssen Sie hier mit folgenden Werten rechnen:
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 5 Kilowatt – 2.500 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 10 Kilowatt – 5.000 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 15 Kilowatt – 7.500 kWh
Durchschnittlicher Stromverbrauch der Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Diese Variante der Wärmepumpe, die gern auch als Wasserwärmepumpe bezeichnet wird, bedarf eines Zugangs zum Grundwasser, um richtig arbeiten zu können. Daher müssen hier zwei Brunnen mit ausreichender Tiefe gegraben werden, damit diese Variante der Wärmepumpe funktionieren kann. Aus diesem Grund sind die Anschaffungs- und Installationskosten einer Wasserwärmepumpe mindestens ebenso hoch wie die einer Erdwärmepumpe.
Dafür liegen hier die Stromverbrauchszahlen noch einmal etwas niedriger. Denn mit einer JAZ von 4,8 ist die Wasserwärmepumpe im Schnitt die effektivste der drei Varianten. Hier können Sie mit folgenden durchschnittlichen Verbrauchswerten rechnen:
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 5 Kilowatt – 2.083 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 10 Kilowatt – 4.167 kWh
- Für eine Anlage mit einer Heizleistung von 15 Kilowatt – 6.250 kWh
Welche Möglichkeiten bietet ein Wärmepumpentarif?
Lange Zeit war es so, dass Sie als Besitzer einer Wärmepumpenheizung die Preise Ihres örtlichen Grundversorgers akzeptieren mussten. Doch diese Monopolstellung hat sich inzwischen erledigt, denn immer mehr überörtliche Anbieter haben eigene Wärmepumpentarife in ihr Angebotssortiment aufgenommen.
Dennoch besteht seit dem Jahr 2017 keine Verpflichtung für Grundversorger mehr, einen Heizstromtarif anzubieten. Aus diesem Grund sollten Sie genau prüfen, welcher Tarif sich für Sie am ehesten anbietet. Immerhin ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe in den meisten Haushalten der mit Abstand größte Stromverbrauchsfaktor. Sowohl das Bundeskartellamt als auch die Bundesnetzzentrale arbeiten seit Jahren daran, diesen Markt noch offener zu gestalten und dabei günstige Preiskonstellationen für Betreiber von Wärmepumpen zu etablieren.
Damit Sie einen Wärmepumpentarif nutzen können, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein. So muss beispielsweise Ihre Heizungsanlage in Spitzenzeiten abschaltbar sein, was grundsätzlich bei modernen Wärmepumpenheizungen gegeben ist. Eine Voraussetzung, ohne die es keinen separaten Wärmepumpentarif geben kann, ist das Vorhandensein eines zweiten Zählers.
Den passenden Wärmepumpentarif für Sie finden
Bei der Suche nach dem passenden Wärmepumpentarif müssen Sie einige Punkte beachten. Die Verbraucherzentrale empfiehlt beispielsweise bei der Suche nach einem neuen Tarif folgende Aspekte im Blick zu behalten:
Laufzeit und Kündigungsfristen
Der Markt für Wärmpumpenstrom ist leider relativ klein, da bislang nicht alle überregional tätigen Energieversorger auch wirklich einen eigenen Wärmepumpentarif anbieten. Daher haben Sie nicht immer die Möglichkeit, optimale Bedingungen bei der Laufzeit und den Kündigungsfristen herauszuholen. Sie sollten allerdings darauf achten, dass die Laufzeit grundsätzlich nicht zu lang angesetzt ist und dass die Kündigungsfristen möglichst kurz daherkommen. Besonders wichtig ist eine kurze Folgelaufzeit – also die Laufzeit, wenn Sie Ihren Vertrag zum Ende der ersten Vertragslaufzeit nicht gekündigt haben. Diese sollte im besten Fall einen Monat, aber nicht mehr als sechs Monate betragen.
Nicht auf Tarife mit Preisgarantie fokussieren
Solche Tarife sind oftmals teurer als vergleichbare Tarife ohne eine Preisgarantie. Wenn Sie ohnehin einen regelmäßigen Anbieterwechsel ins Auge fassen, bindet eine Preisgarantie Sie nur unverhältnismäßig lange an einen Anbieter. Nur wenn ein Tarif mit Preisgarantie direkt in der Kategorie der günstigsten Tarife auftaucht, sollten Sie diesen näher ins Auge fassen.
Darüber hinaus sollten Sie Wechselprämien beispielsweise nur in den Preis mit einkalkulieren, wenn Sie schon nach einem Jahr den Anbieter wieder wechseln können. Bei einer längeren Vertragslaufzeit verpufft die Wirkung eines solchen Bonus sonst im zweiten Jahr und kann so zu einem deutlich teureren Tarif führen.
Tipp
Sie haben natürlich die Möglichkeit, über einen entsprechenden Tarifrechner selbst nach dem günstigsten Wärmepumpentarif zu suchen. Alternativ bieten wir Ihnen aber auch die Chance, die Suche nach dem besten Anbieter in unsere Hände zu legen. Denn in vielen Fällen ist gerade bei der Suche nach dem richtigen Wärmepumpentarif nicht nur die Postleitzahl, sondern auch die konkrete Anschrift von Bedeutung. Wir nehmen Ihnen einerseits eine Menge Arbeit ab und sorgen andererseits für individuelle Angebote von Energieversorgern, die Sie teilweise über einen einfachen Tarifrechner gar nicht erhalten.
Wärmepumpenstrom über einen Öko-Strom-Tarif – wenn es komplett umweltschonend sein soll
Wärmepumpen gelten als eine besonders umweltschonende Art des Heizens. Das stimmt auch insoweit, als das bei der Nutzung einer Wärmepumpenheizung kein Verbrennungsvorgang notwendig ist und somit kein CO2 in die Umwelt ausgestoßen wird. Allerdings braucht eine Wärmepumpe Strom, um Heizenergie gewinnen zu können.
Auch wenn der Stromverbrauch einer Wärmepumpe deutlich niedriger ist als der einer Nachtspeicherheizung, ist er doch immer noch nennenswert und verursacht in der Stromproduktion einen deutlichen CO2-Fußabdruck. Anders ist das natürlich, wenn Sie sich für einen Öko-Stromtarif entscheiden. Hier bietet sich Ihnen die Möglichkeit, mit Ökostrom den CO2-Fußabdruck Ihrer Wärmepumpenheizung erheblich zu reduzieren und so tatsächlich besonders umweltschonend zu heizen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Eintarif- und einem Doppeltarifzähler?
Bei einem sogenannten Doppeltarifzähler wird der Strom, der für die Wärmepumpe verbraucht wird, separat abgerechnet. Bei einem Eintarifzähler wird der gesamte Verbrauchsstrom über einen Zähler gerechnet. In diesem Fall können Sie nicht von einem günstigeren Wärmepumpentarif profitieren.
Warum lohnt sich ein Vergleich verschiedener Anbieter für Wärmepumpenstrom?
Mancher Grundversorger bietet schon gar keinen Wärmepumpentarif mehr an, da es für ein solches Angebot schon seit 2017 keine gesetzliche Verpflichtung mehr gibt. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Sie mit einem separaten Wärmepumpentarif im Schnitt rund 20 Prozent im Vergleich zu einem klassischen Stromtarif sparen. Da die Tarife beim Wärmepumpenstrom ähnlich unterschiedlich liegen wie beim klassischen Haushaltsstrom, kann ein Wechsel von einem Anbieter zu einem anderen im Jahr tatsächlich erhebliche Ersparnisse mit sich bringen.
So funktioniert der Anbieterwechsel für Wärmepumpenstrom
Sie möchten einen Wechsel mit einem Tarifvergleich vornehmen? Dann müssen Sie folgendermaßen vorgehen:
- Geben Sie im Tarifvergleich Ihre Postleitzahl und den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe an. An dieser Stelle werden Sie auch gefragt, ob Sie über einen Doppeltarifzähler verfügen.
- Prüfen Sie das Angebot Ihres Grundversorgers vor Ort als Vergleichswert
- Befüllen Sie die Filter des Tarifrechners, um besondere Angebote herauszufiltern. So können Sie beispielsweise den Fokus auf Tarife mit Öko-Strom, mit Bonus-Angeboten oder mit Preisgarantie richten.
- Achten Sie darauf, ob die obersten Angebote nicht werblicher Natur sind. Oft haben Vergleichsportale Deals mit einzelnen Anbietern, dass diese als Erstes in den Listen erscheinen, auch wenn sie nicht die besten Konditionen bieten
- Schränken Sie die Auswahl auf drei bis vier Tarife ein, die Sie dann weiter im Detail vergleichen
- Wenn Sie einen passenden Tarif gefunden haben, beantragen Sie den Wechsel
- Nun benötigen Sie nur noch das Datum für eine fristgerechte Kündigung Ihres alten Stromtarifs, damit ein Wechsel erfolgen kann
Alternativ haben Sie die Möglichkeit, sämtliche Aufgaben, die mit einem Wechsel Ihres Wärmepumpenstromabieters zu tun haben, von uns über nehmen zu lassen. Gerade auf dem vergleichsweise kleinen Markt Wärmepumpenstromanbieter ist es wichtig, Angebote bis ins Detail zu vergleichen und auch individuelle Angebote anzufordern. Daneben bieten wir Ihnen noch den Service, dass wir auf Wunsch jedes Jahr aufs Neue den Markt durchforsten und vergleichen, ob ein erneuter Wechsel für Sie ein neues Ersparnis bedeuten würde. So haben Sie die Sicherheit, immer mit dem für Sie persönlich günstigsten Tarif ausgestattet zu sein.
Was Sie beachten sollten, wenn Sie eine Wärmepumpe anschaffen möchten
Wenn Sie in einem Neubau über die Einrichtung einer Wärmepumpenheizung nachdenken, sollten Sie vor der abschließenden Planung prüfen, welche Fördermöglichkeiten in Ihrer Region gegeben sind. Wenn möglich, sollten Sie dabei auf die Wasser-Wasser-Wärmepumpe zurückgreifen, da hier der Stromverbrauch am niedrigsten ist und Sie somit auf Dauer die niedrigsten laufenden Kosten zu stemmen haben. Allerdings dürfen Sie dabei nicht vergessen, dass diese Variante auch in der Anschaffung die teuerste ist.
Wenn Sie planen, in ein bestehendes Haus eine Wärmepumpe zu integrieren, sollten Sie vorher genau überlegen, ob das eine sinnvolle Modernisierung ist. Denn eine Wärmepumpe kann nur in einem gut isolierten Haus mit modernen Energiestandards effektiv arbeiten. In einem Altbau mit schlechter Isolierung arbeitet eine Wärmepumpe sehr ineffektiv und hat einen hohen Stromverbrauch, der deutlich über den durchschnittlichen Werten liegt. Eine dahin gehende Entscheidung sollten Sie nie ohne eine entsprechende Modernisierungsberatung vom Experten treffen.