Stromzähler werden digital – nutzen Sie die Vorteile!

Nicht wenige sind sich sicher, dass Deutschland die Digitalisierung bislang zu einem guten Teil verschlafen hat. Das soll nun aufgeholt werden – in allen möglichen Bereichen. Einer dieser Bereiche ist die Messung des Energieverbrauchs. In diesem Fall die Messung des Stromverbrauchs. Dieser wird auf digital umgestellt. Sie haben die Möglichkeit, das unmittelbar machen zu lassen, und zwar im Zusammenhang mit dem Wechsel Ihres Messstellenbetreibers. Oder Sie warten, bis Ihr Messstellenbetreiber auf Sie zukommt und den Wechsel hin zu einem digitalen Stromzähler veranlasst.

Tatsächlich ist es für den Messstellenbetreiber in einigen Fällen verpflichtend, einen Wechsel zeitnah vornehmen zu lassen. In anderen Fällen haben die Betreiber Zeit bis ins Jahr 2032. Wann genau Sie als Haushalt oder Unternehmen betroffen sind, hängt von Ihrem Stromverbrauch und Ihrem Messstellenbetreiber ab.

Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von digitalen Lösungen für die Messung des Stromverbrauchs. Das eine ist der einfache digitale Stromzähler. Das andere ist das sogenannte Smart Meter. Beide bringen einige Vorteile mit – das Smart Meter allerdings kann eine ganze Menge zukunftsweisende Lösungen mitbringen, die Ihnen helfen, Ihr Unternehmen oder Ihren Privathaushalt wesentlich smarter und dabei auch noch viel sparsamer in Sachen Energieverbrauch zu gestalten.

Hinweise zum geschätzten Verbrauch: 
1 Person: 1.400 kWh, 2 Personen: 2.200 kWh, 3 Personen: 3.000 kWh, 4 Personen: 3.800 kWh

Hinweise zum geschätzten Verbrauch: 
1 Person: 10.000 kWh, 2 Personen: 20.000 kWh, 3 Personen: 30.000 kWh, 4 Personen: 40.000 kWh

Wie sehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen aus?

Bereits 2016 wurde das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende im Bundestag verabschiedet. Dieses soll die notwendige Energiewende digital begleiten und dabei für eine Verbesserung der Abläufe sorgen. Außerdem sind hier verschiedene Kostendeckel festgelegt, um die Kosten für den Verbraucher nicht zu sehr in die Höhe schießen zu lassen.

Der Einbau eines digitalen Stromzählers ist letztlich verpflichten, und zwar sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen. Dabei haben Sie die Möglichkeit, den Stromzähler von Ihrem aktuellen Messstellenbetreiber einbauen zu lassen, sobald dieser auf Sie zukommt. Oder Sie wählen selbst einen neuen Messstellenbetreiber nach Ihren Vorstellungen und lassen sofort oder eben zeitnah einen digitalen Stromzähler einbauen.

Unternehmen werden dabei grundsätzlich mit einem Smart Meter ausgestattet. Private Haushalte nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Für wen ist welche Einrichtung verpflichten?

Für Unternehmen ist das Smart Meter die Energieverbrauchszählweise der Zukunft. Das ist mit einer ganzen Menge spannender Vorteile verbunden und kann dabei helfen, die Energieeffizienz des eigenen Unternehmens drastisch zu verbessern. Anders sieht es bei privaten Haushalten aus. Auch hier gibt es bestimmte Personengruppen, für die der Einbau eines Smart Meter Pflicht wird. Das sind die folgenden drei Gruppen:

Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 kWh im Jahr

Gemessen wird hierfür der Durchschnitt der letzten drei Jahre. Stehen für ein Jahr keine Daten zur Verfügung, wird hier lediglich ein 2.000 kWh angesetzt. Bei einem niedrigeren Verbrauch muss der Messstellenbetreiber kein Smart Meter einbauen. Es reicht ein digitaler Stromzähler. Allerdings hat der Messstellenbetreiber dennoch die Möglichkeit, sich für den Einbau eines intelligenten Messgeräts zu entscheiden. Als Verbraucher haben Sie dabei kein Mitspracherecht – Sie können allerdings den Messstellenbetreiber wechseln und einen Anbieter wählen, der Ihnen einen Wechsel auf ein Smart Meter zusichert.

Für Haushalte mit stromerzeugenden Anlagen mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt

Wer eine Photovoltaikanlage oder eine andere stromerzeugende Anlage mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt hat, muss ebenfalls auf ein Smart Meter umgestellt werden. Liegt die Nennleistung zwischen 1 und 7 Kilowatt, hat der Messstellenbetreiber wiederum die Möglichkeit, zu wählen, ob es ein einfacher digitaler Stromzähler oder ein Smart Meter werden soll.

Haushalt mit einer steuerbaren Energieeinheit wie einer Wärmepumpe oder einem Nachtspeicherofen

Voraussetzung ist hier, dass eine Steuerung mit dem Energiebetreiber vereinbart wurde. Das ist immer dann der Fall, wenn es sich um einen Haushalt mit einem Nachtstromtarif und einem Zweitarifzähler handelt. Jeder Haushalt, auf den das zutrifft, muss in Zukunft ebenfalls mit einem Smart Meter ausgestattet werden. Das gilt unabhängig davon, wie hoch der jährliche Energieverbrauch ausfällt.

Was ist der Unterschied zwischen einem digitalen Stromzähler und einem Smart Meter?

Einen digitalen Stromzähler erhält jeder. Diese moderne Messeinrichtung muss bei jedem Unternehmen und in allen Haushalten bis spätestens 2032 fest installiert sein. Was allerdings nicht jeder erhält, ist ein vollständiges Smart Meter. Dabei handelt es sich um einen digitalen Stromzähler, kombiniert mit einem Smart-Meter-Gateway. Das ist eine Kommunikationseinheit, über welche die Daten, die der digitale Stromzähler ausgelesen hat, direkt an den Energieversorger und den Netzbetreiber verschickt werden können.

Doch das Smart-Meter-Gateway kann Daten nicht nur versenden, sondern auch empfangen. Genau das kann für Unternehmen und Privathaushalte in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen. Letztlich ist ein digitaler Stromzähler nur eine Veränderung weg von der Zähleruhr hin zu einem digitalen Zähler. Die meisten Vorteile genießen Sie erst, wenn Sie wirklich einen Smart-Meter erhalten haben.

Ihre Vorteile als Unternehmer mit einem Smart Meter

Gerade als Unternehmer sind die Vorteile hier extrem vielfältig. Wir haben die wichtigsten Punkte einmal für Sie zusammengefasst.

Ihr Stromverbrauch wird transparent

Der digitale Stromzähler ermittelt fortlaufend Ihren Stromverbrauch und sendet die ermittelten Werte alle 15 Minuten an Ihren Energieversorger. Je nach Versorger können Ihnen die jeweiligen Werte im Rahmen eines Kundenportals zeitnah oder in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. So wird Ihr Stromverbrauch so transparent wie niemals zuvor.

Identifizieren Sie Ihre Stromfresser

Da Sie hier die Möglichkeit haben, punktgenau abzulesen, in welchem Zeitraum Sie welchen Verbrauch hatten, können Sie besondere Stromfresser identifizieren und soweit wie möglich aus Ihrem Unternehmen entfernen.

Zahlen Sie einen monatlichen verbrauchsgenauen Abschlag

Bislang kommen lediglich Unternehmen mit einem Stromverbrauch von mehr als 100.000 kWh im Jahr in den Genuss der sogenannten registrierenden Leistungsmessung (RLM). Alle Unternehmen, die vom Verbrauch her darunter liegen, müssen mit der jährlichen Abrechnung über ein Standardlastprofil leben.

Viele Anbieter stellen dank der neuen Technologie und der neuen Möglichkeiten, den Strom minutengenau zu ermitteln, auch für Unternehmen mit einem deutlich niedrigeren Stromverbrauch auf Wunsch auch auf eine monatliche Abrechnung um.

Kommen Sie in den Genuss eines monatlichen Energiereports

Je nach Anbieter können Ihre sämtlichen Verbrauchswerte zusammengefasst und Ihnen monatlich oder quartalsweise in einem Energiereport zur Verfügung gestellt werden.

Identifizieren Sie Ihre Leistungsspitzen, um so den Energieverbrauch zu optimieren

Da mit dem Smart-Meta alle 15 Minuten Informationen an Ihren Energieversorger übersandt werden, besteht die Möglichkeit, den Energieverbrauch im Viertelstundentakt zu dokumentieren und auszuwerten. So haben Sie die Möglichkeit, Leistungsspitzen zu erkennen und die dafür vorliegenden Ursachen zu ermitteln. Eventuell kann eine Optimierung verschiedener Abläufe Ihren Energieverbrauch dabei schon erheblich reduzieren.

Vor-Ort-Ablesung entfällt

Es fiel Ihnen immer schwer, eine Vor-Ort-Ablesung zu organisieren? Da sind Sie mit Sicherheit nicht der einzige Unternehmer. Dass diese nunmehr entfällt, ist ein weiterer echter Pluspunkt auf der Liste der positiven Effekte des Smart Meter.

Ihre Vorteile als Privatperson mit einem Smart Meter

Auch als Privatperson haben Sie eine ganze Reihe spannender Vorteile mit einem Smart Meter. Wie haben hier die wichtigsten Punkte einmal für Sie als Privatperson zusammengetragen:

Behalten Sie Ihren Stromverbrauch immer im Blick

Auch als Privatperson bietet Ihnen ein Smart Meter in Kombination mit einem entsprechend versierten Anbieter die Möglichkeit, Ihren Verbrauch fortlaufend im Kundenportal abzulesen und so genau im Blick zu behalten, in welchem Zeitraum Sie wie viel Energie verbraucht haben.

Identifizieren Sie Ihre Energiefresser

Dank der engmaschigen Dokumentation des Stromverbrauchs ist die Identifizierung von Energiefressern auch im Privathaushalt deutlich leichter.

Optimieren Sie Ihr Smart Home System

Wie erwähnt haben Smart Meter nicht nur die Möglichkeit, Daten zu versenden, sondern können auch Daten empfangen. Das soll mittelfristig dazu führen, dass Ihr Smart Home System über Ihren Smart Meter gesteuert werden kann. So können Geräte, die eingeschaltet sind, über den Smart Meter für einen bestimmten Zeitraum mit Strom versorgt werden und dann wieder von der Stromversorgung getrennt werden.

Haben Sie beispielsweise einen Nachtstromtarif, könnte eine Einstellung vorgenommen werden, dass Ihr Elektroauto lediglich in der Zeit, in der Sie mit Strom aus dem Niedrig-Preis-Tarif versorgt werden, aufgeladen wird. Auch die Nutzung von Energie aus einer Photovoltaikanlage könnte über diese Möglichkeiten gesteuert werden. Hier gibt es aktuell eine Menge Ansätze und vieles ist in Entwicklung. Die nächsten Jahre werden dabei mit Sicherheit eine Menge spannender Entwicklungen mitbringen.

Vor-Ort-Ablesung entfällt

Auch bei Privatpersonen ist die Vor-Ort-Ablesung nicht immer leicht zu organisieren. Dank der direkten Übertragung der Daten entfällt diese natürlich auch hier.

Die Digitalisierung hilft auch bei der Energiewende

Die Umstellung auf digitale Messgeräte ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Energiewende. Schon heute werden rund zwei Drittel unseres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die Tendenz ist steigend. Doch gerade Wind- und Solarenergie sind dabei an gewisse Anforderungen gebunden und stehen uns daher naturgemäß nicht konstant im gleichen Ausmaß zur Verfügung.

Da kann die digitale Messung in Kombination mit der konkreten Analyse der Daten ein wichtiger Stützpfeiler bei der Optimierung der Stromproduktion gemessen am jeweiligen flächendeckenden Stromverbrauch sein. Auf jeden Fall lassen sich, dank der sehr eng getakteten Daten, realistische Verbrauchsanalysen erstellen und so realistische Bedarfsszenarien aufstellen.

Wann darf ein Wechsel des Messstellenbetreibers überhaupt erfolgen?

Wer noch über einen alten analogen Stromzähler verfügt und nicht vorhat, selbst einen Wechsel hin zu einem digitalen Zähler anzustoßen, hat auch keine Möglichkeit, den Messstellenbetreiber zu wechseln. Nur wer bereits einen digitalen Zähler hat oder einen solchen eigeninitiativ zum Beispiel vom neuen Messstellenbetreiber einbauen lassen möchte, kann einen solchen Wechsel in Angriff nehmen.

Hauseigentümer oder Firmenbesitzer, denen das Firmengeländer gehört, können dies problemlos tun. Mieter – egal ob privat oder gewerblich – brauchen dafür ab 2021 das Einverständnis des Eigentümers.

Warum kann der Wechsel des Messstellenbetreibers hier sinnvoll sein?

Für gewöhnlich wechselt ein Kunde den Messstellenbetreiber nicht, denn dieser ist eher im Hintergrund tätig. Doch mit dem Wechsel hin zur digitalen Ablesung kann ein Wechsel des Messstellenbetreibers durchaus sinnvoll sein. Zumal es zahlreiche Angebote gibt, bei denen mit einem Wechsel des Messstellenbetreibers auch direkt die Energieversorgung wechseln kann. So erhalten Sie bei Anbietern wie e-optimum beispielsweise nicht nur ein Smart Meter. Der Anbieter versorgt Sie auch mit Gas und Strom und bietet ein breites Spektrum an zusätzlichen Leistungen.

Genau das ist der interessanteste Faktor. Ihr normaler Messstellenbetreiber wird Ihnen den Smart Meter einbauen und in der Regel keine oder nur sehr wenige zusätzliche Leistungen zur Verfügung stellen. Ein Wechsel hin zu einem Mitbewerber kann dann von Vorteil sein, wenn die Zusatzleistungen des neuen Anbieters Ihnen, Ihrem Unternehmen oder Ihrem Haushalt wirklich weiterhelfen können.

Tipp

Um einen konkreten Vergleich der am Markt vorhandenen Anbieter vorzunehmen, haben Sie Ihre Experten aus unserem Hause, die Ihnen zur Verfügung stehen. Aktuell gibt es kaum ernsthafte Vergleichsmöglichkeiten für Messstellenbetreiber, die wirklich alle wichtigen Parameter und Gegebenheiten der Angebote sinnvoll miteinander vergleichen. Wenn Sie uns mit einem entsprechenden Wechsel beauftragen, werden wir den Markt nach einem Anbieter erkunden, der Ihren Anforderungen gerecht wird und die für Sie besten Zusatzleistungen im Gepäck hat.

Welche Kosten entstehen?

Beim Wechsel des Zählers können Kosten entstehen, wenn ein Umbau des Zählerkastens notwendig wird. Ansonsten sind die anfallenden Kosten für den Betrieb des neuen Zählers und des Smart Meters gesetzlich gedeckelt. Wer lediglich einen digitalen Stromzähler hat, darf vom Messstellenbetreiber lediglich mit 20 Euro jährlich zur Kasse gebeten werden. Anders sieht es allerdings bei einem Smart Meter aus.

Hier sind die Maximalpreise, die von Ihrem Grundmessstellenbetreiber gefordert werden, an den Verbrauch gekoppelt. An dieser Stelle kommen viele Konkurrenten ins Spiel und bringen günstigere Angebote vor. Letztlich lässt sich in dem Zusammenhang also festhalten, dass sich ein Wechsel vor allem für Haushalte und Firmen mit einem hohen Stromverbrauch lohnt.

So funktioniert der Wechsel des Messstellenbetreibers

Wenn Sie den Wechsel des Messstellenbetreibers ins Auge gefasst haben, haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können sich selbst im Internet auf die Suche nach einem guten und seriösen Anbieter machen, der Ihnen ein gutes Angebot macht. Das ist mit einer Menge Arbeit und es ist schwer zu sagen, ob Sie wirklich den besten Anbieter gefunden haben.

Alternativ stehen Ihnen unsere Experten zur Verfügung, die den Markt ständig durchleuchten und für unsere Kunden nach den besten Anbietern suchen. Gern übernehmen wir auch für Sie die Suche nach dem besten Messstellenbetreiber.